Vorbei scheinen die guten alten Zeiten zu sein, in denen der Zeitungsjunge die druckfrische Ausgabe der Morgenpost in den taubenetzten Rasen geworfen hat, und der Hund sie brav auf den Frühstückstisch gelegt hat. Vorbei sind allerdings damit auch die Zeiten, in denen eben jene gedruckten Informationen schon wieder mindestens 12 Stunden alt sind.
Seit die Zeitungen ihre Informationen nicht nur in Papierform anbieten, sondern auch auf ihren Internetseiten in elektronischer Form, kann man endlich wirklich von „druckfrischen“ Nachrichtenangeboten sprechen.
Spätesten seit Amazon im Jahre 2007 den „Kindle“, ein Lesegerät für elektronische Bücher, herausbrachte, hat ein Umschwung im Literaturkonsum begonnen, der die Art und Weise, wie wir Medien in Zukunft betrachten, entscheidend verändern wird.
Der nächste große Meilenstein schlug am 27. Januar 2010 ein, als Apple das iPad vorstellte, einen multimedialen Tablet-Computer, der die verschiedensten Anwendungsgebiete in einem Gerät vereint und unter anderem auch sehr gut geeignet ist, um E-Books zu lesen.
Der Erfolg, mit dem das iPad verkauft wurde – innerhalb eines halben Jahres etwa 7,5 Millionen Stück – bezeugt, dass das Konzept des iPads bei den Menschen ankommt.
Mit dem iPad hat Apple auch den „iBook Store“ eingeführt, ein Online-Buchgeschäft, in dem Inhalte probegelesen und bei Gefallen sofort heruntergeladen werden können. Neben der aktuellen Tageszeitung gibt es auch ganz normale Bücher im Angebot.
Dieses sich erst in den Anfängen befindende Geschäft, das sich zum größten Teil zwischen Amazon und Apple aufteilt, hat nun noch einen weiteren Mitstreiter gefunden:
Google. Diesen Dezember möchte auch Google in das E-Book-Geschäft einsteigen, nimmt hierfür jedoch einen anderen Ansatz.
Während Amazon und Apple die Bücher selbst zum Download anbieten und diese nur auf ihre eigenen Geräte zugeschnitten sind, möchte Google auf seinem Dienst „Editions“ auch anderen Online-Buchläden die Möglichkeit bieten, ihre Waren anzubieten. Darüber hinaus sollen die Bücher auf allen möglichen Geräten lesbar sein, da diese online im Internet-Browser lesbar sind.
Wir verfolgen diese Entwicklungen mit gemischten Gefühlen, sehen sowohl Chancen als auch Nachteile darin. Uns ist allerdings bewusst, dass diese Entwicklung hin zu elektronischen Medien auch ein zukünftiger Bestandteil von Modobonum sein wird. Menschen können auf diesem Weg schnell und unkompliziert erreicht werden. Andere Formen der Darstellung und Gestaltung von Büchern werden möglich und eröffnen neue Wege der Verkündigung. Wir sind gespannt, welche Möglichkeiten Gott für uns auftun wird, um Menschen in Deutschland im 21. Jahrhundert mit seinem Wort zu erreichen.