Mir wurde in dieser Woche in meiner Hochschulgruppe eine Frage gestellt, welche eigentlich für jemanden, der sich 19 Jahre lang Christ nennt, keine Probleme darstellen sollte.
– Warum glaube ich an Gott und was bringt mir dieser Glaube?
Doch trotzdem hat es etwas gedauert, bis ich mir darüber im Klaren war. Nicht, weil es da nichts gibt, sondern weil ich Gott und seine „Vorteile“ nicht so leicht in Worte fassen kann, die Menschen und ihre Umstände beschreiben. Oder doch?
Der erste Gedanke war wohl, dass diese Formulierung, dass Gott mir etwas bringen soll, mich irgendwie in meinem Verständnis gestört hat. Sauge ich Gott aus und alles, was meinen Glauben ausmacht, ist einseitige Liebe?
Aber wenn ich ehrlich bin, ist es diese Liebe, die mich seit so vielen Jahren davon abhält, in Minderwertigkeitsgefühlen zu schwimmen, wichtige Beziehungen einfach hinzuschmeißen und Herausforderungen als Schicksalsschläge anzusehen.
Herausforderung
Gott fordert mich heraus, er geht mit mir Schritt für Schritt und gibt mir nicht die ultimative Patentlösung. Er möchte, dass ich in der Abhängigkeit zu ihm wachse und diese Fürsorge fasziniert mich. Und dann gibt es diese andere Seite der Medaille – die Fürsorge, die für mich da ist, wenn ich mich schlecht fühle, wenn ich versagt habe und auch, wenn alles gut läuft. Dann kann ich einfach hilflos sein, weil er mir Hilfe anbietet.
Jesus gibt mir Richtlinien und gründet alle seine Prinzipien auf selbstloser Hingabe. Als ich vor Kurzem etwas verwirrt war, wie Gott allmächtig und gleichzeitig ein liebevoller Freund sein kann, gab mir ein Kumpel eine echt gute Antwort: „Gott ist allmächtig und heilig, doch indem er Mensch wurde und sich für einen Stöpsel wie mich interessiert, ist er vielmehr mein allmächtiger Freund.“
Ich glaube, du und ich – wir alle brauchen Visionen und gewisse Antriebspunkte, um unserem Leben einen Sinn zu verleihen. Gott hat mir gezeigt, dass es für mich erfüllend sein kann, ihn immer mehr kennenlernen zu wollen und diesen Kennenlernen hat die Leichtigkeit einer Freundschaft und nicht den Drill eines Trainers. Wer ist Gott für dich? Was treibt dich an?
ak