Heute nun Teil 2 des Beitrags von Mircea.
Halt! Stopp! Wie ging das noch einmal mit der Deeskalation? Schnelles Handeln ist gefragt. Ich setze beide auf den Boden, hebe ihn auf mein rechtes Knie und will ihr auf das linke Knie verhelfen. Aber ich bin nicht schnell genug. Er hat blitzschnell seine Beine ausgestreckt und mein linkes Knie „gesperrt“. Die Botschaft ist klar: „Hier gibt es keinen Platz für Dich! Es ist mein Papa“. Mit blitzenden Augen stürzt sie sich nach vorn auf seine in Beißhöhe liegenden Beine. Ein Glück, dass er sie rasch zurückgezogen hat, sonst hätte er auch ihre spitzen Zähne zu spüren bekommen. Nun sitzen sie beide eingeschnappt auf meinen Knien und werfen sich feindselige Blicke zu. Ich bin zumindest froh, dass das Kämpfen aufgehört hat. In meinen Gedanken hallt die Stimme eines Kollegen wider: „Wenn man Kinder hat, versteht man Gott besser!“, hatte er gesagt. Ich muss ihm oft zustimmen. Auch in diesem Moment. Viele Fragen jagen durch meinen Kopf. Weshalb müssen sie sich so streiten? Wieso schon in diesem jungen Alter? Warum wollen sie dem Anderen keinen Platz einräumen? Woher kommt diese große Eifersucht? Ich liebe sie doch beide! Merken sie das nicht? Warum wollen sie alles nur für sich? Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass es auf Gottes linken und rechten Knie viel Platz für unterschiedliche ?Kinder? gibt.
Hast du deinen Platz bei Gott, unserm Papa, schon eingenommen? Und wie steht es um deine Gefühle anderen gegenüber? Willst du, dass auch sie einen Platz haben oder bist du neidisch?