Die letzte Nacht hat bei mir etwas länger gedauert, da ich den Großteil leider wach sein musste und mich daher Vormittags nochmal hinlegte. Anders als erwartet konnte ich sogar tatsächlich nochmal schlafen und wurde erst gegen Mittag wieder wach und stand auf. Zu meiner Überraschung schwebten mir beim Blick aus dem Fenster eine zunehmende Menge an Schneeflocken entgegen, die sich wohl auf dem ansonsten eher herbstlich – trist – regnerisch aussehenden Untergrund äußerst fremd fühlen mussten.
Es hat mich wirklich in Staunen versetzt, wie extrem akkurat unser Wetterbericht heutzutage meist ist, der diesen Schneefall ja schon Mitte der Woche vorhergesagt hatte. Die moderne Technik macht es uns möglich sogar ein klein wenig den Vorhang der Zukunft beiseite zu ziehen und wenigstens Wettertechnisch der Zeit einen Schritt voraus zu sein.
Wetter
Hitzewellen, Kaltfronten, Regenstürme und auch unser kleiner Schneefall können somit vorhergesagt und die Menschen vor eventuellen Katastrophen gewarnt werden – was diesmal bei unseren paar Flöckchen eigentlich keinen großen Gewinn bringt.
Die ersten Flocken, die im anbrechenden Winter so fallen, sind am nächsten Tag meistens schon wieder Schnee von Gestern. Es ist alles weg, weil der Boden einfach noch zu warm ist, um den Kristallen einen dauerhaften Untergrund zu bieten. Erst wenn es noch kälter wird und wiederholt schneit, beginnt sich eine dünne, zauberhafte weiße Decke auf der Erde zu bilden. Und auf einmal wird dann alles stiller.
Mit allem, was tagtäglich so auf uns einfällt, dürfen wir es genauso handhaben. Wir können es zwar meist nicht vorhersagen wie das Wetter, es muss uns aber trotzdem nicht ewig belasten. Oft ist es am nächsten Tag schon wieder Schnee von Gestern. Und wenn es mal länger dauert, dann dürfen wir trotzdem wissen: der nächste Frühling kommt bestimmt.
Zieh dich zurück in die geborgene Wohnung und wärme dich am Feuer der Liebe. Bringt garantiert jedes Eis zum schmelzen.