Ich habe vor vier Jahren begonnen in Übermaß an Mitteilungsbedürfnis und gemeinsam mit einer Freundin einen Blog zu schreiben. Nach zwei Jahren und hunderten Einträgen war Schluss damit. Zum Einen wegen meinem Umzug und zum Anderen, weil das Ganze mehr oder weniger einer Witzesammlung von alltäglichen Begebenheiten zu gleichen schien und für Außenstehende weniger interessant war.
Jetzt habe ich mir das Ding mal wieder angeschaut und musste an vielen Stellen ziemlich über mich selbst lachen. Aber nicht nur über mich und meinen Schreibstil damals, auch über die Erinnerungen, die hochkamen. Die Leichtigkeit, mit der ich die 16 bis 18 genommen habe, und gleichzeitig die Ernsthaftigkeit und die Sorgen, die sich immer mal Bahn brechen wollten.
Vergangenheit
Es kann leicht passieren, dass wir die Vergangenheit als einen Block von Unverstand, trivialer Kindheit oder schweren Zeiten hinter uns stellen. Doch diese Sicht ist überhaupt nicht ausgewogen. Unser Vater im Himmel hat uns Tag für Tag begleitet, er hat Türen geöffnet und uns Freude an kleinen wie größeren Dingen gegeben.
Mir wird immer mehr klar, wie schnell alles vergeht. Meine letzten Wochen waren voll von schönen Erlebnissen, aber auch Arbeit. Und es geht weiter und weiter. Wir können und sollen die Vergangenheit gerne ruhen lassen und nach vorn schauen, denn dort liegt die Ewigkeit. Aber wir dürfen Gott auch dankbar sein für das Erlebte und vor allem aus der Freude an den Erinnerungen lernen, dass wir unser Leben auch jetzt so wertschätzen sollten, wie es ist. In einem Jahr können uns wichtige Menschen weggezogen sein, unser Beruf anders aussehen, unser Status in unserer Gesellschaft und Familie. Dann ist es doch schade zurück sehen zu müssen und festzustellen, dass diese Zeit nur in der Retrospektive einzigartig und lebenswert war, ja sogar von Gott einzigartig gesegnet.
Halte danach doch mal bewusst in dieser Woche Ausschau.