Das erste Mal höre ich diese Bezeichnung „mein Freund Jesus“ in einem Lebensbericht von einem chinesischen Christen. Interessanterweise ist diese Beschreibung einer Beziehung zu Jesus Christus immer noch selten. In der Regel sprechen Christen von Jesus, Jesus Christus, dem Messias, und fügen keine persönliche Beziehungsbeschreibung hinzu.
Manchmal kommt noch mein Bruder Jesus zum Tragen. Diese Beschreibung der Beziehung zu ihm würde ich wohl für mich in Anspruch nehmen. Jesus ist für mich wie mein größerer Bruder. Er hat für mich immer wieder die Kohlen aus dem Feuer geholt. Er hat Dinge in meinem Leben grade gezogen und vor allem und das ist für mich elementar, er ermöglicht es mir, mich hinter seinem Rücken zu verstecken. Er sorgt dafür, dass meine Beziehung zu meinem Vater im Himmel passt. Habe ich etwas angestellt, dann biegt er es auch in Bezug auf meine Beziehung zu meinem Vater wieder gerade.
Wahrscheinlich ist es genau die gleiche Beschreibung, die andere verwenden, wenn sie versuchen zu erklären warum Jesus ihr Freund ist. Es ist möglich, dass Männer diese Beschreibung für einen Freund eher wählen. Liegt sie doch in der Beziehung einfach näher. Ich frage mal kurz meinen Mann was er dazu sagt… Hier sein eAntwort: Freund trifft besser, Bruder nicht.
Je länger ich darüber nachdenke um so mehr komme ich zu der Überzeugung, dass es wohl wirklich ein Geschlechterunterschied sein muss. Frauen sehen in Jesus Christus ihren Bruder und Männer einen/den Freund. Dabei ist es eigentlich ja völlig egal, Hauptsache es gibt eine (positive) Beziehung.