Unsere Gesellschaft lebt und liebt das Selbstmarketing. Wir sehen es auf Facebook, wir sehen es auf der Straße. Mit Photoshop wird das Profilbild nachbearbeitet, der Student kommt frisch aus dem Fitnessstudio, das Mädchen im McDonalds zieht sich in der Toilette ihren Lippenstift nach. Und ich – ich bin mittendrin. Ich habe sogar gerade eine Hausarbeit darüber geschrieben, dass es auf YouTube so viele Tutorials gibt, die sich mit Äußerlichkeiten beschäftigen. Und das nicht, weil mir das Thema aufgedrückt wurde, sondern weil es mich interessiert.
Wichtig und notwendig
In letzter Zeit ist mir mehr und mehr klar geworden, dass es Dinge im Leben gibt, die nicht so viel Zeit und Elan verdienen, wie ich ihnen zuteile. Ausgiebige Essenseinkäufe, Kochen, jeder Morgen vor dem Badspiegel, mein Fitnessprogramm. Das alles ist schön und gut, es trägt durchaus zu einer besseren Lebensqualität bei und wenn ich ehrlich bin, kann ich dem viel abgewinnen. Für den Moment. Ich liebe es etwas aufzuhübschen, Entwicklungen zu sehen, wenn ich den Sport jeden Tag wiederhole, meinem Freund etwas Ungewohntes zu kochen, was etwas aufwendiger ist. Aber bei diesen Dingen, die quasi das Öl für unseren Lebensmotor sind, dürfen wir nicht die eigentliche Straße aus dem Blick verlieren. Jugendliche Schönheit vergeht mit den Jahren und Hunger habe ich am nächsten Tag erneut.
„Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“
Psalm 32, 8
In diesem Vers wird klar: Wir müssen Gott anschauen, um seinen Weg für uns zu entdecken und uns darauf zurecht zu finden. Gottes Weg mit uns geht Tag für Tag, Stunde für Stunde weiter. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Belange, die uns einen angenehmen Alltag verschaffen sollen, dem unterordnen, was an der Tagesordnung Platz Eins einnehmen soll. Wenn wir eine Ahnung davon bekommen haben, wie sehr Gott uns liebt und was er für uns tut und getan hat, dann können wir ihm vertrauen, dass er sich wie um die Vögel auch um unsere Alltagssorgen kümmert. Und dass unser Tag nicht im Eimer ist, nur weil wir unser strenges Sportworkout ausfallen lassen mussten, weil jemand Hilfe brauchte, weil wir Zeit in der Bibel oder im Gebet verbracht haben oder zu was Gott uns sonst hin geführt hat. Augen auf also für Gottes Augen.