Ich hatte Freunde, die in ihrer Wohnung alle Türen entfernt hatten, auch die Badezimmertür. Auf die Toilette gehen und die Türe nicht zuschließen zu können, nein, das ging für mich gar nicht. Also ich mag Türen. Sie haben schon eine wichtige Funktion. Sie schützen vor Lärm, vor Licht, vor Kälte. Sie geben mir das Gefühl von Sicherheit.
Neulich ging ich in der Stadtbibliothek geradeaus in Richtung offener Fahrstuhl. 2 Teenager lächelten mich an oder grinsten sie etwa?, denn die Tür schloss sich vor meinen Augen. Noch rechtzeitig ein Druck auf den Türöffner und sie öffnete sich noch einmal. Wie schön. Ich hatte es eilig. Warten oder Treppe steigen, das hätte mir gar nicht gefallen.
Doch immer öfters erlebe ich folgende Frustration. Der Bus hält einige Meter vor mir. Meine Beine sind nicht schnell genug. Die Tür schließt sich, der Türöffner reagiert kein zweites Mal, kein gnädiger Busfahrer, der nochmal öffnet. Der Bus fährt davon. Er fährt nach Plan. Ich muss lernen, früher loszugehen. Mein Nachbar meinte sogar, du musst so viel Zeit einplanen, dass du mit mir noch ein Schwätzchen halten kannst, wenn du zum Bus gehst. Ja, Zeitmanagement wird immer wichtiger.
24 Stunden
Wir haben alle 24 Stunden am Tag, aber wir haben scheinbar nie genug davon. Seltsam, nicht wahr?
Und gerade in der Adventszeit haben die Menschen scheinbar noch weniger Zeit. Es gibt ja so viel zum Fest vorzubereiten, damit es gelingt.
Irgendwann entscheidet dein Timing über Leben oder Tod. Weihnachten ist für die meisten ein wunderschönes Familienfest. Die alten Weihnachtslieder erinnern uns daran, dass Jesus schon heute mit uns leben will. Er lädt uns immer wieder ein und warnt uns, diese Entscheidung nicht auf die lange Bank zu schieben. So sagt Jesus zu den Menschen:
»Die Tür zum Himmel ist eng. Bemüht euch hineinzukommen, denn viele werden es versuchen, doch wenn der Hausherr die Tür verschlossen hat, wird es zu spät sein.“ (Lukas 13, 24)