Menschen sind sozial. Das merken wir, wenn wir in einsamen Situationen den Kontakt zu anderen suchen und wenn wir uns in Gruppen zusammenfinden. Wenn wir einen Partner finden, wenn wir aus einer Familie mit Eltern, vielleicht Geschwistern und anderen Verwandten kommen.
Mir ist aufgefallen, dass Menschen aber auch ihre unschönen Seiten besonders die spüren lassen können, die ihnen am wichtigsten sind. Vielleicht machen wir uns gleichzeitig verletzlicher, sind aber auch offener, wenn wir jemanden gut kennen und sagen ihm eher mal ins Gesicht, was uns stört. Vielleicht ist es ein Mangel an Respekt, der in Beziehungen dazu führt, dass sich Ehepaare scheiden lassen, weil sie sich gegenseitig nicht mehr wertgeschätzt und nur noch toleriert fühlen.
Jesus war anders
Ich glaube, anhand der Bibel können wir gut beobachten, dass es bei Jesus anders war. Die Menschen wurden von seinem Wesen nicht abgeschreckt, wenn sie ihm Auge in Auge gegenüberstanden. Was sie dort fanden, war Annahme, war Liebe ohne wenn und aber, war Aufopferung und Respekt vor dem Leben.
Gott als Schöpfer des Lebens liebt den Menschen, egal an welchem Tag. Wenn er dich durch und durch kennt, ist es für ihn dennoch möglich, dich gleichförmig anzunehmen. Im Gegensatz zu Beziehungen unter Menschen lässt seine Liebe nicht nach. Er wacht nicht eines Tages auf, nimmt seine Lupe in die Hand und schaut abschätzig auf dich herab mit dem Gedanken, dass du ja doch eine ganz schöne Enttäuschung bist.
Sehen was möglich wäre
Gott sieht in uns das Potential, das er selbst in uns gelegt hat. Er sieht, wie du sein kannst, wenn du mehr in sein Bild verwandelt wirst. Diesen Prozess der Hoffnung will er fördern und voranbringen. Wir sollten ihm darin vertrauen. Er ist der allmächtige Schöpfer und wir dürfen uns von seiner kontinuierlichen Liebe anstecken lassen. Das erleben wir nicht, indem wir auf Distanz gehen, damit er möglichst wenige Schwächen zu Gesicht bekommt. Das erleben wir, indem wir enge Gemeinschaft mit ihm haben und wie in einer Beziehung in der Begegnung einander wahrnehmen und respektiert werden. Egal, ob gestern, heute oder morgen.