Mit Zeit umgehen zu lernen kostet vor allem eines: viel Lehrgeld und Zeit. Und manchmal kommen auch dem besten Zeitmanagement ungeplante Sachen in den Weg.
Jeder Mensch hat eine begrenzte Menge an Zeit zur Verfügung, nämlich genau 24 Stunden pro Tag. In diese Zeit müssen wir alles packen, was wir tun müssen, was wir tun sollten und was wir tun möchten. Leider schaffen wir meistens nicht alles, und wir müssen anfangen mit unseren Aufgaben wir mit Bällen zu jonglieren. Welche Lösungsansätze gibt es, um wenigsten halbwegs aus dem Dilemma herauszukommen?
Müssen, sollen, wollen
Am einfachsten ist es, die anstehenden Aufgaben erstmal in drei Kategorien einzuteilen: Müssen, sollen, und wollen. Das heisst, es gibt Dinge, die müssen wir tun. Dazu gehören fixe Termine wie eine feste Arbeit, essen und trinken, schlafen. Allerdings könnte man essen, trinken und schlafen vielleicht auch in die Kategorie „sollen“ einordnen, denn für sie gibt es keine festen Zeiten und Längen. Schlafen tut ja eigentlich jeder, aber nicht jeder schläft auch so lange wie er eigentlich sollte. Weitere Dinge die wir tun sollten sind z.B. die Pflege unserer Beziehungen, unsere Zähne putzen, die Wohnung aufräumen und regelmäßig nach dem Ölstand im Auto schauen. Und dann gibt es da noch die Dinge, die wir gerne tun „wollen“. Hierunter zählen sämtliche Hobbies und Sport. Wobei man Sport unter Umständen auch in die Kategorie „sollen“ einordnen könnte, je nach Betrachtungsweise.
Prioritäten setzen
Je nach Kategorie und Wichtigkeit machen wir manche Dinge dann zuerst und manche nur noch, wenn sie noch Platz haben. Gut ist es, wenn sich z.B. schon am Anfang der Woche Gedanken macht, welche Dinge man wann erledigen möchte. So kann man bereits im Voraus gute Zeiten platzieren und in etwa ausloten, was man alles in seine Woche packen kann. Wichtigen Dingen sollte man hierbei Pufferzeiten einräumen, falls sie etwas länger dauern als man zuerst angenommen hat. Die übrige Zeit hat man dann noch zur Verfügung für Dinge, die man gerne möchte. Oft ist es hilfreich, wenn man wichtige Dinge auch zuerst erledigt, damit sie dann am Ende des Tages nicht unerledigt bleiben müssen, weil noch irgendetwas unvorhergesehenes dazwischen kommt.
Das Unvorhergesehene
Das Unvorhergesehen ist ohnehin der Killer Nummer eins für wichtige Aufgaben. Wer kennt die Situation nicht: Man hat sich etwas wichtiges für den heutigen Tag vorgenommen und prompt steht unvorhergesehener Besuch vor der Tür, den man jetzt aber nicht einfach wegschicken kann, weil man ihn erstens gerne hat und zweitens sowieso nur total selten sieht. Allerdings können einem nicht nur seine Mitmenschen sondern auch Dinge einen Strich durch die Rechnung machen, indem sie plötzlich nicht mehr funktionieren.In jedem Fall ist das Unvorhergesehene der Killer Nummer eins für wichtige Aufgaben, vor allem dann, wenn man diese auf den letzten Drücker erledigt. Hätte man zu Erfüllung noch ein paar Tage oder Wochen Zeit gehabt, wäre das alles ja kein Problem gewesen. Aber wenn man den wichtigen Brief noch nicht geschrieben hat und der Computer einen Tag vor dem Stichtag verreckt, dann steigt der Stresslevel und mit ihm der Blutdruck ins unermessliche.
Alles schon gehabt
Ich habe solche Szenarien zu genüge schon gehabt. Dieser Blog, der jetzt erst nachts um 23:00 Uhr hier online geht ist ein weiterer Zeuge dieses Phänomens des schlechten Zeitmanagements. Da ich meinen Blog immer meist erst am Samstag Nachmittag oder Abend schreibe, habe ich keine Pufferzeit mehr zur Veröffentlichung. Und da mein komplettes Wochenende mit unverhofften Vorkommnissen zugepflastert war, hatte ich keine Chance und Zeit mehr zu reagieren. Dieser Blog soll nun also ein monumentaler Zeuge einer gelernten Lehre und einer hoffentlich stattfindender Veränderung in meinem Zeitmanagement werden: Ich schreibe meinen Blog ab nun bereits Anfang oder zumindest Mitte der Woche. Und hoffentlich schafft es meine neue Erkenntnis sich auch auf weitere Bereiche auszudehnen. Ich würde es mir wünschen.
Außerdem muss ich eine Sache noch mehr üben, die ich eigentlich inzwischen von meiner Chefin Claudia zu genüge erzählt bekommen habe: Lass dir von Gott helfen, deinen Zeitplan zu machen und bitte ihn, dir auch bei dessen Erfüllung zu helfen. Erstens weiß er, was wirklich wichtig ist, zweitens weiß er, was alles dazwischen kommen wird und drittens kann er Kraft geben, die man selber nicht hat.