In den 90iger Jahren gab es einen Spielfilm mit Dustin Hoffman in der Hautprolle: „Outbreak“. Als wir den Film damals in der Spätvorstellung anschauten, habe ich das erste Mal von Ebola gehört. Nach dem Film habe ich einige Stunden gebraucht um das Szenario zu verdauen. An große Teile der Handlung kann ich mich nicht mehr erinnern. Hängengeblieben ist die Absperrung einer Stadt durch das Militär, ohne Kontakte zur Außenwelt und ein Ärzteteam das eher an eine Mondlandung erinnert.
Als im Frühjahr dieses Jahres in der Fachpresse die ersten Berichte aus Westafrika über eine größere Anzahl Ebola Toter zu lesen waren, kam die Erinnerung sofort wieder zurück. Seitdem verfolge ich die Berichte mit einem leichten Unbehagen.
So wie die Zahl der Infizierten und Toten zunimmt, so steigt langsam die Wahrnehmung durch die Presse und die Öffentlichkeit.
In einer aktuellen Publikation hat das „WHO Ebola Response Team“ sämtliche verfügbaren Daten zu dem Ausbruch gesammelt und ausgewertet (NEJM 2014, online 23. September). In den Hochrechnungen geht die WHO davon aus, dass mehr als 20.000 Menschen daran sterben könnten, wenn es nicht gelingt die Epidemie einzudämmen.
Warum ich darüber schreibe? Ich kann nicht so tun, als ob es mein Herz nicht berührt. Dabei geht es weniger um Angst, als um die Dramatik der Menschen vor Ort. Es betrifft die an Ebola Erkrankten, ihre Angehörigen oder die Helfer, doch nicht nur sie. Es betrifft die Infrastruktur und das Leben ganzer Landstriche.
In dem Artikel von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier kommt das besonders zum Ausdruck.
Ich fühle meine Hilflosigkeit, doch nicht nur meine. Es scheint so, als ob es auch vielen anderen Menschen so geht. Doch wegschauen besiegt die Ebola Epidemie nicht.
Benötigt werden nicht nur Freiwillige, Ärzte und Schwestern, sondern auch finanzielle Mittel für Material, Behandlungsmöglichkeiten und Aufklärung vor Ort.
In unserer Ortsgemeinde in Landshut veranstalten wir an diesem Samstag 27.09.2014 um 14.30 Uhr ein „Hauskonzert“. Alle Spenden zu diesem Konzert gehen an die Hilfsorganisation ADRA um den Betroffenen der Ebola Epidemie helfen zu können.
In einer Geschichte der Bibel wird von einem Mann berichtet, der unter die Räuber kam und fast erschlagen wurde. In der Schlussfolgerung heißt es, Barmherzigkeit ist einem Menschen zu helfen, obwohl man nichts davon hat.