Menschen haben unterschiedliche Auffassungen von Zeit. Warum nehmen manche es mit der Uhr eigentlich etwas genauer und andere nicht?
Unterschiede im Zeitempfinden und im Umgang mit dem Diktat der Uhr sind mit Sicherheit nicht rein kulturellen Ursprungs. Pünktlichkeit oder „dehnbare“ Zeitbegriffe haben jeden von uns mit Sicherheit schon einmal richtig geärgert, je nachdem in welchem „Lager“ wir uns wiederfinden.
Uhr, Zeit – oder beides?
Gestern haben wir in einer größeren Gruppe über Pünktlichkeit und zeitliche Abläufe innerhalb von Veranstaltungen diskutiert. Wie man sich vorstellen kann, drifteten die Meinungen teilweise stark auseinander. Den einen ist Pünktlichkeit extrem wichtig, den anderen darf es ruhig etwas lockerer zugehen. Wenn beide Gruppen an ein und derselben Veranstaltung teilnehmen sollen, gilt es gute Lösungen zu finden, mit denen beide Leben können – die, denen die Uhr wichtig ist und jene, welche lieber etwas mehr Zeit hätten.
Ein Freund aus Afrika, der an dem Tag auch da war, meinte zu mir nur: „Ihr in Europa habt die Uhr und wir haben Zeit“. Wer bei ihm zuhause für 19 Uhr einlädt, rechnet mit seinen Gästen etwa eine Stunde später. Ob diese Lösung flexibler ist, darum lässt sich allerdings streiten, denn wer diese Regel nicht kennt, wird von den Einheimischen vorgewarnt „auf keinen Fall vor 19.30 Uhr zu kommen!“ Also doch wieder Pünktlichkeit, nur im anderen Gewand.
Stell dir vor, es gäbe keine Zeit
Stell dir einmal vor, es gäbe tatsächlich keine Zeit. Du wirst nicht älter, verlierst also keine Zeit. Nichts muss zu einem bestimmten Termin fertig werden, weil du sowieso ewig lebst und alle Zeit der Welt hast. Ob du dich mit jemandem heute, morgen oder in tausend Jahren triffst ist eigentlich egal, denn eintausend Jahre sind nicht weiter weg vom „Ende“ der Unendlichkeit als morgen oder Übermorgen.
Keine Deadlines mehr.
Kein Termindruck.
Einfach nur Leben.
Spürst Du schon, wie der Stress sich abbaut und Du beginnst richtig zu leben? Was würdest Du mit all Deiner Zeit machen? Wie würdest Du sie verbringen? Ich wünsche Dir, dass Du es schon jetzt schaffst, immer wieder einmal solche „Zeitlosen“ Inseln in deinem Leben unterzubringen. Sei es im Urlaub, jeden Tag am Abend oder einmal in der Woche durch einen Tag der Entspannung und Ruhe.