Vor ein paar Wochen haben wir eine Umfrage zum Thema Schreiben oder Tippen gestartet. Bemerkenswert war, dass die Antworten zwar nicht gleich waren, aber doch in die selbe Richtung gingen.
Wer sich jetzt wundert, worum es eigentlich ging, der kann sich meine Blogs vor ein paar Wochen zum Thema Schreiben ansehen. Kurz zusammengefasst geht es um die Vorteile der Handschrift für das Lernen und Merken von Sachverhalten und den generellen Trend weg vom Stift hin zur Tastatur und dem Tippen. Zusätzlich habe ich ein paar Möglichkeiten diskutiert, wie man elektronische Medien und Handschrift am Ende vielleicht doch noch zusammenbringen kann.
Schreiben oder Tippen – eure Antworten
Wenn es ums Schreiben geht, dann hat jeder seine eigenen Präferenzen und Anwendungsbereiche. Wir wollten von euch wissen, wie es bei euch um die Handschrift bestellt ist und für welche Zwecke ihr noch den guten alten Stift und Zettel hervorkramt. Insgesamt war das Ergebnis nicht wirklich homogen, aber mit der Tendenz in eine gemeinsame Richtung.
Wie oft schreibt ihr per Hand?
Eure Antworten reichten in diesem Fall von „Nie“ über „mehrmals pro Woche“ bis hin zu „täglich“.
Bei welchen Gelegenheiten schreibt ihr?
Die gängigsten Antworten umfassten hier die Bereiche Privat, Arbeit und unterwegs.
Schreibt ihr gerne?
Hier sieht man, dass Schreiben generell eine sehr unterschiedlich betrachtete Angelegenheit ist. Eure Antworten reichten von „Wenn´s sein muss“ über „Geht so“ bis hin zu „Gerne“. Interessant ist, das diese Antworten unabhängig davon gegeben wurden, ob das Schreiben handschriftlich erfolgt oder nicht.
Tippt ihr viel?
Absolut umgehauen hat mich die absolute Einstimmigkeit bei dieser Frage. Ausnahmslos wurde von euch angegeben, dass ihr viel tippt. Im Zusammenhang mit der nächsten und letzten Antwort lässt sich die Vermutung aufstellen, dass Tippen meist für längere zusammenhängende Texte in Frage kommt und Handschrift für kürzere Notizen, grafisches und persönliche Mitteilungen.
Was schreibt ihr per Hand?
Bei fast fünfzig Prozent der Antworten beschränkt sich der Einsatz von Handschrift lediglich auf Notiz- und Merkzettel. Bei der anderen Hälfte der Antworten wurden Anwendungsgebiete genannt wie Ideen und Konzepte, persönliche Gedanken, Postkarten, Briefe, kleine Nachrichten, Einkaufszettel und Adressen auf Briefe und Pakete.
Nicht repräsentativ aber interessant
Da wir hiermit keine groß angelegte Studie durchgeführt haben, sondern lediglich ein Interesse an den Vorlieben unserer Leser hatten, sind die Antworten natürlich nicht repräsentativ. Es lässt sich aber schön erkennen, dass es anscheinend einen gewissen Trend gibt. Tastaturen und Tippen scheinen sich vor allem für „richtige“ Aufgaben durchgesetzt zu haben, wo es um berufliches und viel Text geht. Die Handschrift scheint auf den persönlichen Bereich beschränkt, vor allem im Bereich Briefe und Postkarten und wenn es um ganz wenig Text geht. Auch die schnelle Notiz zwischendurch wird gerne handschriftlich genutzt.
Ist Tippen wirklich produktiv?
Die Frage die hier am Ende bleibt: Ist Tippen wirklich produktiv? Mit Sicherheit gibt es Anwendungsbereiche, in denen Tippen die erste Wahl darstellen dürfte. Dennoch kann ich den Gedanken nicht beiseite schieben, dass wir als großes und ganzes die Vorteile unserer Handschrift für den scheinbaren Fortschritt der uns aufdiktierten Tastaturen beiseite geschoben haben.
Versteht mich nicht falsch – elektronische Datenverarbeitung hat immense Vorteile. Aber immer wenn wir ein Jahrtausende altes „Handwerk“ aufgeben, geht meist nicht nur ein Stück Kultur sondern auch sehr viel „Handfertigkeit“ verloren. Und in diesem Fall kann die Wissenschaft sogar belegen, dass Schreiben nicht nur ästhetische Vorteile hat, sondern dem Gehirn hilft, sich Dinge besser zu merken und kreativer zu sein.
Das Beste aus beiden Welten?
In einem meiner letzten Blogs hatte ich davon gesprochen, noch eine weitere Möglichkeit testen zu wollen, Handschrift digital zu nutzen. Ich habe es getan und mir für relativ günstiges Geld auf eBay einen fast neuen elektronischen Stift – den Livescribe 3 – zugelegt. Wie es mir mit dem Gerät bisher geht und was es so alles kann, werde ich euch im nächsten Blog verraten.