Vor kurzem haben wir mit jüdischen Freunden gemeinsam Passah gefeiert. Passah ist das erste Fest zu Beginn des jüdischen Jahres. Das Fest selbst gibt es schon seit 1312 v. C. Es erinnert Menschen aller Generationen an unsere Freiheit.
Die Geschichte selbst ist im 2. Buch Mose Kapitel 1-15 Vers 22 zu lesen.
Für das sich aus einer Familie entwickelte Volk wurde das Passah das Fest der Gründung einer Nation. Doch es war viel mehr als das. Das Passahfest wurde zum Symbol für Freiheit schlecht hin.
Was für eine verrückte Situation. Auf der einen Seite war alles für den Auszug fertig. Alles eingepackt und sie waren vorbereitet für einen weiten Weg. Je nach Route lagen ca. 800 Kilometer Weg zu Fuß vor ihnen.
Sie saßen in ihren Häusern, feierten gemeinsam den vor ihnen liegenden Auszug. Doch sie hatten nur das Wort ihres Führers Mose und die Geschehnisse der vergangenen Monate, um dieses zu glauben.
Sie packten ihre Sachen im Vertrauen darauf, dass das Kommando zum Auszug kommt. Sie wussten es aber nicht, ob es so sein würde. Es könnte auch ganz anders kommen. Sie bereiteten alles vor für das endgültige Verlassen ihrer Heimat.
Ihr Gott YHWH hatte sich ihnen gezeigt und seine Macht und Autorität bewiesen. Doch es lag an ihnen, ob sie an den Auszug selbst glaubten oder nicht. Es war die Entscheidung jeder einzelnen Familie.
Kennst du das auch? Du träumst von etwas schon so lange. Du sehnst dich nach Freiheit, denn Bindungen gibt es in all unserer Leben. Egal ob es Erziehung, Familie, Arbeit, Kultur, Religion, Krankheit oder eine Sucht ist. Jeder von uns kennt Bindungen.
Auch das Volk träumte von Freiheit. Keine ausgebeuteten Arbeiter mehr sein müssen, nicht mehr ausgestoßene in dem Land, dass sie als Heimat kannten.
Ist es beruhigend, tröstend oder erstaunlich? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ging es den Menschen nicht anders als uns heute. Sie waren zwischen Glauben und Nichtglauben gefangen. Beides geschah. Sie zogen aus und doch vertrauten sie dem der für sie kämpfte nicht.
Doch YHWH der für sie die Freiheit erkämpft hatte, stand zu den Menschen in seinem Volk Israel. Er hielt seine Zusagen: „Ich will euch herausführen und euch in euer Land bringen und es euch zum Besitz geben.“
Deshalb ist das Passah nicht nur ein Symbol für Freiheit. Es ist auch ein Symbol für Treue. Es ist das Symbol für uns heute, dass der gleiche Gott YHWH auch heute noch treu zu den Menschen steht. Er weiß, um unser Schwanken zwischen Glauben und Nichtglauben. Er hält seine Zusagen bis heute. Aber auch heute noch liegt es an jedem von uns ob wir seinen Zusagen vertrauen schenken.
Er lud die Menschen damals ein mit ihm zu kommen. Es war nicht nur das Volk Israel das aus Ägypten auszog. Viele andere zogen auch mit ihnen aus und wurden zu einem Teil des Volkes Israel.
Für mich ist das Passah etwas sehr erstaunliches, mutmachendes. Es erinnert mich an mein Erleben mit YHWH. Er ist nicht nur ein Gott des Volkes Israel, sondern hält für jeden Menschen auf dieser Erde Freiheit bereit. Es liegt an jedem von uns, ob wir sie nehmen oder ob alles so bleiben soll wie es war.