Seit einiger Zeit schreibe ich mit einem mir Unbekannten. Zumindest glaube ich das 🙂 . Er und ich diskutieren über die Entscheidung von Adam und Eva und darüber ob sie nun eine Wahl hatten oder nicht. Dabei vertreten wir unterschiedliche Positionen. Er ist der Überzeugung, dass wir Menschen keinen freien Willen haben und ich bin der Überzeugung, dass wir frei entscheiden können.
Entscheidung?
Doch wie komme ich dazu? Ganz genau sagen kann ich es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich jemals von etwas anderem überzeugt war. Egal wie schräg meine Entscheidung gewesen sein mag und ob sie sich im nachhinein als richtig oder falsch herausgestellt hat. So lange ich denken kann, war ich der Überzeugung, dass wir die freie Wahl der Entscheidung haben.
Nun habe ich ein Buch dazu gelesen. „Das Herz“ von Reinhard Hirtler. In 21 Kapiteln schreibt er über unser Herz. Er beginnt mit Sprüche 4,23: Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus. Lange Zeit dachte die Wissenschaft, dass unser Gehirn das Zentrum unseres Handelns ist. Neuere Forschungen haben laut Hirtler festgestellt, dass „das Herz 40.000 Neuronen sowie die Fähigkeit, zu verarbeiten, zu lernen und sich zu erinnern besitzt. Es hat zudem seine eigenen Emotionen. Mit einer elektrischen Komponente, die 60-mal größer als die des Gehirns ist, und einem elektromagnetischen Energiefeld, dass 5.000 Mal größer als des Gehirns ist, hat das Herz einen maßgeblichen Einfluss auf den gesamten Körper, bis hinunter auf die Zellebene.“ Um nur einen kleinen Auszug zu zitieren.
Was sagt die Psychologie dazu?
Er schreibt weiter, dass die Basis unserer Entscheidungen aus unserem Herzen kommt. Unsere Entscheidungen resultieren aus Bildern die wir selbst in unserem Herzen abgelegt haben. Die Psychologie nennt das Glaubenssätze. Dabei entscheiden wir selbst was wir als Bilder abspeichern oder auch nicht. Auch wenn wir so tun, als ob unsere Erziehung und unsere Kultur für die Glaubenssätze/ Bilder in unserem Herzen verantwortlich sind, es ist nicht der Fall. Wir selbst entscheiden, was in unserem Herzen abgelegt wird und damit unser Handeln bestimmt und was nicht.
Interessant ist, dass dieses Wissen über unser Herz keine neue Erkenntnis ist. Schon die alten Ägypter waren der Überzeugung dass unser Herz das Zentrum ist. Dieses Wissen ist auf allen Kontinenten zu finden.
Bilder verändern, aber wie?
In Bezug auf mich selbst, kann ich das was Hirtler schreibt persönlich bestätigen. Er empfiehlt sein Buch in 21 Tagen zu lesen. Pro Tag ein Kapitel um einem selbst die Möglichkeit zu geben, das gelesene zu durchdenken und zu durchfühlen. Meine frustrierende Erkenntnis dabei war, dass es Bilder in meinem Herzen gab die mein Handeln bestimmten, aber mir war nicht klar das die Bilder geändert werden mussten und nicht mein Handeln. Seit Jahren merkte ich meine Defiziten, doch beim dagegen ankämpfen scheiterte ich jedes Mal und das machte mich kaputt. Es waren die Bilder die geheilt und durch Neue ersetzt werden mussten, dann würde sich mein Handeln von alleine ändern.
Der Schreibstich von Hirtler ist flüssig. Der Inhalt und Aufbau in 21 Kapitel ist nachvollziehbar. Online gibt es dazu noch 21 Meditationen, die in zusätzlichen Aspekten unser Herz öffnen und neue Bilder in unserem Herzen entstehen lassen. Es lohnt sich, sich darauf einzulassen. Auch wenn es sicher für manchen ungewohnt sein mag.
Im Laufe des Buches prägt er den Satz der auch zum Titel des Buches wurde: Du wirst haben, was dein Herz glaubt.
Herz-Hirn-Kohärenz
Ist deine Herz-Hirn-Kohärenz im Gleichgewicht? Welche Bilder sind in deinem Herzen und bestimmen deine Entscheidungen? Egal wo du stehst, es sind deine Entscheidungen die dein Leben prägen. Was glaubt dein Herz?
Schreibe neue Bilder in dein Herz. Bilder des Friedens, des Angenommen seins und der Geborgenheit. Er schreibt weiter: Ich möchte dich einladen, dich mit mir auf eine 21-tägige Herausforderung einzulassen. Neue Neuronen sowie neurologische Bahnen können in 21 Tagen entstehen. Erinnere dich, du denkst mit deinem Herzen, das wiederum dein Gehirn beeinflusst. Unmittelbar vor dem aufstehen, bevor du irgendetwas anderes tust, bringst du dein Herz zur Ruhe. Gut wäre, wenn du hierzu eine paar Herzatmungsübungen machst. Schließe deine Augen und stelle dir dein Herz vor. Danach atmest du langsam ein und siehst dabei vor deinem inneren Auge, wie die Liebe Gottes in dein Herz fließt. Anschließend atmest du langsam wieder aus und siehst, wie gleichzeitig jeder Streß dein Herz verlässt. Dann denkst du bewusst an drei Dinge, für die du an diesem Tag dankbar sein möchtest. Schreibe sie auf. Anschließend konzentrierst du dich auf dein Herz und stellst dir diese drei Dinge vor, indem du Bilder in deinem Herzen kreierst. Am Abend machst du die gleiche Übung und vergleichst, das was du aufgeschrieben hast mit dem erlebten Tag. 🙂
Du wirst haben, was dein Herz glaubt!